Immer häufiger leiden Menschen nicht nur an einer klar benennbaren Krankheit. Im Gesundheitswesen gibt es für diese sogenannte Multimorbidität noch keine klare Definition. Was aber grundsätzlich zutrifft, ist der damit einhergehende hohe Anspruch an das diagnostische Wissen jedes Mediziners. Denn die Interaktion der einzelnen Erkrankungen, ihre Chronologie, die jeweilige Phase oder Schwere der Erkrankung – sie alle sind wichtige Indikatoren für die Behandlungsansätze.

Dies ist einer der Gründe, warum die Anamnese und die Kontrolltermine in meiner Naturheilpraxis so einen hohen Laboranteil haben, da die faktische Wechselwirkung von Krankheitsfolgen nicht entkoppelt gelöst werden können. Unter Krankheitsüberschriften wie beispielsweise Hashimoto Thyreoditis oder weiterer Auto-Immunerkrankungen lässt sich diese Form der Mehrfacherkrankung meiner Beobachtung nach sehr häufig feststellen.

Das systematische Zusammenspiel der Krankheitsbilder wirft therapeutisch eigene Fragen auf und muss sorgfältig überwacht und berücksichtigt werden. Nur so ist es eventuell möglich, gesundheitsbefördernde Umkehrpunkte zu finden. Zumindest die spürbare Besserung der häufig extrem eingeschränkten Lebensqualität der Patienten wird so wahrscheinlicher. Jede multimorbide Erkrankung ist meiner Überzeugung nach individuell im Verlauf. Und damit auch eigenständig in der therapeutischen Antwort.